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RWE - Lotte 2:1
Strahlende Sieger und schlechte Verlierer

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RWE: Begeisternder Auftritt gegen den Spitzenreiter
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Darauf haben in Essen alle sehnsüchtig gewartet. Zum ersten Mal in dieser enttäuschenden Saison erlebten die Zuschauer an der Hafenstraße ein echtes Fußballfest.

Einen passenderen Gegner konnte sich Rot-Weiss Essen wohl nicht aussuchen, um die mit Abstand beste Saisonleistung abzurufen. Ausgerechnet der Tabellenführer und Intimfeind aus Lotte erzeugte bei den RWE-Kickern die lang ersehnte Leistungsexplosion. Mit 2:1 (2:0) - behielt die Elf von Trainer Waldemar Wrobel vor 7770 Zuschauern die Oberhand. Nicht wenige Besucher rieben sich verwundert die Augen darüber, was die Essener vor allem im ersten Durchgang anboten. Über die gesamten 45 Minuten bot RWE Power-Fußball der Extraklasse und spielte den amtierenden Regionalliga-Meister komplett an die Wand.


Der alles überragende Marcel Platzek vollendete bereits in der ersten Minute einen perfekt vorgetragenen Angriff über Kevin Pires-Rodrigues und Kevin Grund zur überraschenden Führung. Auch für die Fans hatte dieser frühe Treffer die richtige Signalwirkung. Die Differenzen zwischen der Anhängerschaft und den RWE-Akteuren sowie Trainer Waldemar Wrobel schienen schlagartig verflogen zu sein. Stattdessen erinnerte das Geschehen ganz stark an längst in Vergessenheit geratene Flutlicht-Spektakel an der Hafenstraße. Dauersupport auf den Rängen und eine Mannschaft auf dem regendurchnässten Rasen, die ein vermeintlich überlegenes Team in Grund und Boden rannte.

"Wir haben einen exorbitant starken Gegner dominiert"

So mussten sich die Essener in den ersten 45 Minuten einzig und allein den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr aus ihrer drückenden Überlegenheit gemacht zu haben, als das 2:0 durch Pires-Rodrigues (26.). Der Spitzenreiter übernahm nach dem Seitenwechsel gezwungenermaßen die Initiative, konnte sich aber bis zum späten Anschlusstreffer durch Kevin Freiberger (87.) trotz optischer Überlegenheit keine hochkarätigen Möglichkeiten erspielen. Nennenswert war am ehesten ein abgefälschter Freistoß des Ex-Esseners Ali Bilgin (65.), der über weite Strecken der Partie blass blieb.

So konnte es sich Waldemar Wrobel nach dem Schlusspfiff seit langer Zeit wieder erlauben, auf hohem Niveau zu jammern. "Lotte war sowohl mit dem 2:0 zur Halbzeit als auch mit dem Endstand sehr gut bedient. Wir hätten vor der Pause mehr Tore machen müssen", erkannte Wrobel, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft hochzufrieden war. "Wir haben einen exorbitant starken Gegner dominiert. Das schaffen in dieser Liga sicher nicht viele. Wir waren robust, aggressiv und haben ein gutes Konterspiel an den Tag gelegt. Ich denke, es gibt keine zwei Meinungen darüber, dass wir dieses Spiel hochverdient gewonnen haben."

"Essen hat mich vor dem Spiel wenig interessiert"

Diese Rechnung hat er allerdings ohne seinen Trainerkollegen Ramazan Yildirm gemacht. Der Trainer der Sportfreunde präsentierte sich nach dem Spiel an seiner alten Wirkungsstätte als schlechter Verlierer. "Wir haben gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind, haben das Spiel aber leider verloren, da wir sehr früh kalt erwischt wurden. Für RWE hätte es nicht besser losgehen können", befand Yildirim und setzte seiner Analyse noch einen drauf. "Die zweite Halbzeit glich einem Handballspiel. Wir waren hochüberlegen, hätten aber den Anschluss eher erzielen können. Dann wäre sicher noch etwas gegangen. Denn an der Hafenstraße ist es Usus, dass man zu zittern beginnt, wenn ein Gegentor fällt. Essen hat mich vor dem Spiel wenig interessiert, weil wir den Fokus immer auf uns richten. Diese Niederlage fühlt sich scheiße an, was aber nichts mit RWE zu tun hat."

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